Konflikte

Konflikte

langer Holzsteg durch einen Wald als Beitragsbild für Wege - Artikel-Reihe

„Wenn es dir nicht gefällt, lass es dir nicht gefallen!“ Diesen Satz habe ich gestern aufgeschnappt, und er bringt wunderbar auf den Punkt, worin wir schneller handeln sollten, als wir das zumeist tun, egal ob in unserem eigenen Leben oder als Gesellschaft.

Wir finden uns zu schnell mit Verhaltensweisen anderer ab, weil wir sie als unabänderlich betrachten oder gar als „normal“ einstufen, anstatt frühzeitig ein Stopp zu setzen. Wir horchen nicht in uns hinein. Der Körper signalisiert uns, dass etwas nicht stimmt und wir uns nicht wohlfühlen, aber wir schieben es beiseite, um Konflikte zu vermeiden. So setzen wir auch nach außen hin das Signal, alles sei in Ordnung, und befeuern damit das Verhalten noch.

Dieser Fehler ist mir früher auch unterlaufen. Das Problem wuchs sich schleichend aus, bis es irgendwann unerträglich wurde. Es brodelte unbemerkt in mir, und schließlich genügte ein kleiner Funken, und ich verlor die Kontrolle. Dass das Ergebnis kein konstruktives war, liegt auf der Hand.

Ich lernte, Dinge, die mir missfielen, zu erkennen, in mich hineinzufühlen, die innere Botschaft ernst zu nehmen und zeitnah auszusprechen, was mir nicht passte. Zu einem frühen Zeitpunkt gelingt das noch in aller Ruhe, Freundlichkeit und Kürze. Zumeist passiert daraufhin nichts Schlimmes, sondern vielfach entsteht ein Dialog, der das Miteinander stärkt statt schwächt. Bei einem plötzlichen Explodieren angestauter Emotionen ist das kaum noch möglich.

Voraussetzung für das frühzeitige Ansprechen aufkeimender Probleme ist ein guter Kontakt zu sich selbst, gepaart mit Selbstvertrauen, aber auch Fairness und Empathie dem anderen gegenüber. Letzteres hilft auch zu verhindern, dass man die Sache oder das Gegenüber als zu groß wahrnimmt. Wir alle kochen nur mit Wasser, und hinter unserem Verhalten stecken meist Prägungen, Ängste und innere Konflikte.

Es gilt, achtsam zu sein und wenn sich etwas zeigt, den Mund aufzumachen. So wenden wir größeren Schaden effektiv ab. Unsere Werte als Individuen und als Gesellschaft dürfen wir niemals verkaufen und verraten! Ich meine damit positive Werte, die auf ein gesundes Miteinander abzielen, keine Scheinwerte, die auf dem toxischen Boden von Angst, Hass, Manipulation und Propaganda herangezüchtet werden und die Menschheit vergiften. Letztere schreien laut. Genau deshalb müssen wir für uns und unsere Werte ein- und aufstehen und ein klares, unumstößliches Nein von uns geben, in aller Konsequenz!

Wir dürfen und müssen uns das wert sein, und die positiven Werte unserer Gesellschaft, für die frühere Generationen gekämpft und teils sogar ihr Leben gelassen haben, müssen uns das auch wert sein! Zerstörer dürfen wir niemals darüber siegen lassen!


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